CDU Kreisverband
Sigmaringen

vielfältig, bodenständig, bürgernah


Bingen. Als Referenten standen Bernt Aßfalg, Werkleiter Stadtwerke Sigmaringen, Walter Göppel, Leiter der Energieagentur Ravensburg, Thomas Körner, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Donau-Bodensee Nabu Deutschland e.V. und Theresia Lorenz, ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der BürgerEnergiegenossenschaft Herbertingen eG zur Verfügung. Sie gaben einen Überblick aus unterschiedlichen Perspektiven und Winkeln über die Energiewende und -entwicklung. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Tanja Gönner MdL a.D. 


In seinem Grußwort ging Bürgermeister Jochen Fetzer auf die Endlichkeit der herkömmlichen Energiequellen ein. Ein Beitrag zur Energiewende sei aber auch das Energiesparen. Mit seinem Verzicht mit dem Auto zur Veranstaltung zu fahren und lieber zu gehen, wollte er ein Zeichen setzen. Er ging auf die Gefahren der Atomenergie ein und sprach die Nachhaltigkeit bzw. Nachsorge für zukünftige Generationen an. Zum Ende seines Grußwortes wünschte er Tanja Gönner in ihrer neuen Aufgabe als Vorsitzende der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) viel Erfolg. 

Der Naturschutz bei der Energiewende sei genauso wichtig, wie ein starker Versorgungspartner vor Ort, so die Moderatorin Gönner in ihrer Einführung. Die wichtigste Voraussetzung sei, die Menschen im Veränderungsprozess mitzunehmen. Deshalb sei die richtige Kommunikation und Information entscheidend. Ein kleiner Baustein kann das Energieforum sein. 

Walter Göppel von der Energieagentur gab einen Überblick über das Leistungsspektrum und den Status im Kreis Sigmaringen wieder. Bereits 35% der Energiegewinnung im Kreis wird durch regenerative Energien erzeugt. Somit sei Sigmaringen sehr gut positioniert und könne die Ziele zur Energiewende bis 2022 schaffen. Mehr Informationen hierzu wird es Ende Juli geben. Jeder kann sich kostenlos von der Energieagentur beraten lassen und somit hinsichtlich Fördermittel (durch Zuschüsse oder günstige Darlehen) das Maximum an staatlicher Hilfe sichern. 

Thomas Körner vom Nabu verband in seinem Vortrag die Zielsetzung einer nachhaltigen Energieerzeugung im Einklang mit dem Naturschutz. Insbesondere die Biomasse sei manchmal nicht mit der Biodiversität im Einklang. Maisanbau unmittelbar an Auen passe einfach nicht. Auch sei mittlerweile bewiesen, dass die Photovoltaik-Anlagen 15 mal besser in der Energieeffizienz seien, als die Biomasse. Bei der Windkraft würde in Baden-Württemberg immer noch keine Erforschung der Vogelzüge bzw. -strecken vorliegen. Andere Bundesländer wie Hessen seien hier schon viel weiter, um geeignete Stellen für Windkraftanlagen zu finden. Auch seien Ausschlussgebiete klar zu definieren. Hierzu seien konkrete Vorschläge des Nabu vorhanden. Ein weiteres Problem sei die gesetzliche Änderung durch die Übertragung der Ausweisgebiete auf die Kommunen. Dieser Schritt sei nicht gut gewesen. 

Bernt Aßfalg gab einen Überblick über die geplanten Investitionen der Stadtwerke Sigmaringen in regenerativen Energien. Schwerpunkte sind die Windenergie, Kraft-Wärme-Kopplung und die Photovoltaik. Somit würden in Zukunft 30% aus regenerativer Energie kommen. Er wies auch in seinem Vortrag auf den Ausbau des Energieverteilungsnetzes hin. Probleme wird es in Zukunft in der zeitgerechten Verteilung geben. Die privaten Photovoltaik-Besitzer werden insbesondere mit ihren 52,4-KW Wechselrichter Probleme bekommen. Hier seien weitere Investitionen der privaten Investoren zu tätigen. Zur Beteiligung von Bürgern an Investitionen bei den Stadtwerken denke man über Sparbriefe und genossenschaftliche Konstrukte nach. 

Zum Abschluss zeigte Theresia Lorenz am Beispiel der BürgerEnergiegenossenschaft Herbertingen eG, wie bürgerschaftliches Engagement in der Energiewende auch vor Ort umgesetzt und der Bürger beteiligt werden kann. Wichtig seien die rechtlichen Rahmenbedingungen, die bei der Gründung einer Genossenschaft zu beachten seien. Hilfestellungen kamen hier von der EnBW, der Gemeinde Herbertingen und vom genossenschaftlichen Dachverband. Mit einer Zieldividende im Geschäftsplan von durchschnittlich 3-4% pro Jahr sei die Verzinsung des eingesetzten Kapitals durchaus lukrativ. 

Vorsitzender Andreas Kawen vom CDU Gemeindeverband Bingen bedankte sich am Schluss der Veranstaltung bei den Referenten und Moderatorin mit einem kleinen Präsent. Das Interesse und die rege Diskussion zeigen, dass es ein wichtiges Thema für die Zukunft sei.


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